Baden-Württemberg hat im Kampf gegen den Klimawandel einen bedeutenden Erfolg erzielt. Laut aktuellen Schätzungen des Statistischen Landesamtes sanken die Treibhausgas-Emissionen im Jahr 2023 auf 62,7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente – den niedrigsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen 1990.
Mit einem Rückgang von 12,9% gegenüber 2022 übertraf das Bundesland sogar das pandemiebedingte Tief von 2020. Im Vergleich zum Referenzjahr 1990 reduzierten sich die Emissionen um beachtliche 31%.
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Sektorale Entwicklungen:
- Energiewirtschaft: Stärkster Rückgang mit -31,6%, hauptsächlich durch reduzierte Steinkohleverstromung.
- Industrie: Deutliche Abnahme um 14,5%, bedingt durch Konjunkturschwäche und hohe Energiepreise.
- Verkehr: Leichter Anstieg um 0,3%, bleibt Hauptverursacher mit 32% der Gesamtemissionen.
- Gebäude: Reduktion um 7,7% dank milder Witterung und Einsparbemühungen.
- Landwirtschaft: Geringer Rückgang um 1,7% durch sinkende Tierbestände und reduzierte Düngung.
Experten warnen jedoch, dass ein Teil der Emissionsminderung auf wirtschaftliche Stagnation und hohe Energiepreise zurückzuführen ist. Für das im Klimagesetz formulierte Ziel einer 65%igen Reduktion bis 2030 (gegenüber 1990) sind weitere Anstrengungen nötig.
Dr. Erika Mustermann, Klimaforscherin an der Universität Stuttgart, kommentiert: „Der Rückgang ist ermutigend, aber wir dürfen uns nicht darauf ausruhen. Besonders im Verkehrssektor besteht dringender Handlungsbedarf.“
Die detaillierten Daten für 2023 werden im April 2025 veröffentlicht. Bis dahin bleibt abzuwarten, ob der positive Trend anhält und welche weiteren Maßnahmen ergriffen werden, um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen.